Boris von Brauchitsch

I don’t like white

Zwölf sehr subjektiv formulierte Thesen umkreisen Grundfragen des Mediums. Was gibt Fotografie wieder? Braucht Fotografie eine Aura? Braucht Fotografie eine Philosophie? Was bedeutet „authentisch“? Wie glaubhaft sollte Kunst sein? Woher kommt die Sehnsucht der Sammler nach dem Originalen? Ist Fotografie visualisierte Libido? Und einiges mehr. Illustriert ist der kleine Band mit eigenen Fotografien.

»Wenn medienkritisch über Fotografie gesprochen wird, dann sind Benjamin, Sontag und Barthes nicht fern. Da hier oft die Zitat-Ausbeute gering bleibt, rekurrieren Verwegene dann auf Kracauer oder Flusser. Es kommt jedoch vor, dass sich jemand eigene Gedanken macht wie Boris von Brauchitsch. Ob eine Fotografie nach Benjamin keine Auta habe, oder nach von Brauchitsch auch keine brauche, darüber kann man andere Ansichten hegen, folgt jedoch der Argumentation des Autors gern. Die weithin oft ventilierte Frage, ob denn Fotografie Kunst sei, beantwortet er insofern deutlich (endgültig?), dass ein Medium per se sowieso nicht Kunst ist. Auch die Aufforderung, die kategorische Unterscheidung von dokumentarisch gegenüber künstlerisch endlich aufzugeben, möchte man gern allgemeins Befolgung wünschen. Betrachtungen zu Mechanismen des Kunstmarktes beleuchten Sinn und Folgen des Tuns von künstlerisch arbeitenden Fotografen. Abschließend ergeht von Brauchitschs Appell, weniger zu produzieren und mehr nachzudenken. Er hat`s getan. --- Nun weiß ich nicht, ob ich das Büchlein wegen seiner anregenden Texte oder wegen der schönen Fotografien immer noch griffbereit halte. Es ist fotografiert, was mit anderen Mitteln nicht beschreibbar ist. Von Brauchitschs Bilder treten neben die Texte als weitere Abhandlung darüber, was unter den Künsten eben nur die Fotografie kann.« - Hansgert Lambers, 2012

Lim & Asmuth Publications, Köln 2012

ISBN 978-3-941765-59-7

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